Ein Forschungskonsortium unter Leitung der Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB), an dem auch Prof. Dr. David Bendig, Leiter des Instituts für Entrepreneurship der Universität Münster und Vorstand des Zentrums für Innovation und Entrepreneurship (ZIE) am REACH, beteiligt ist, hat die Förderzusage für das innovative europäische Drittmittelprojekt MOMO-C erhalten, das die Möglichkeiten im Bereich elektrisch angetriebenen Kurzstreckenflugs erkundet. Im Rahmen des Projektes wird unter anderem die Konzeption eines Testfeldes für elektrisches Fliegen zwischen den Partnerstädten Enschede und Münster vorangetrieben. Mit dieser Entscheidung wird der Grundstein gelegt für die Entwicklung einer mobilen, modularen und batteriegestützten Ladelösung, die den Weg in eine vollständig elektrifizierte und umweltfreundliche Mobilitätslandschaft ebnen soll.

Innovatives Konzept für mobile Ladelösungen

Das Projekt MOMO-C – „Mobile Modulare Ladestation“ – verfolgt das Ziel, eine flexible, mobil einsetzbare Ladelösung als Ergänzung zur herkömmlichen stationären Ladeinfrastruktur zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht ein skalierbarer 50-kWh-Prototyp, der den gesamten Produktionsprozess von der Batteriezellenfertigung über die Auslegung der Ladeelektronik bis hin zur Integration in eine mobile Plattform abbildet. Ein modulares Baukastensystem ermöglicht die Realisierung individueller Energiespeicherlösungen – sowohl für den elektrifizierten Verkehrssektor als auch für die aufkommende elektrische Luftfahrt. Im Fokus steht ein mobiles, batteriebasiertes Ladesystem, das direkt zum Flugzeug gefahren werden kann und damit eine entscheidende Alternative zu fest installierten Ladestationen bietet. Dieser Ansatz ist insbesondere für kleine und mittelgroße Flughäfen von großer Bedeutung, um den zukünftigen Anforderungen des elektrischen Fliegens gerecht zu werden. Der Entwicklungsprozess erstreckt sich von der Konzeptphase bis zur Testphase, für die eine spezielle Test- und Versuchsumgebung zwischen den Flughäfen eingerichtet wird.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Mit einem Fördervolumen von nahezu 4 Millionen Euro im Rahmen des Interreg Deutschland-Nederland-Programms besteht das Konsortium aus renommierten Partnern. Neben der Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) in Münster zählen hierzu das Institut für Entrepreneurship der Universität Münster, die Universität Twente, der Batterieentwickler Seine Batteriesysteme, das Luftfahrtunternehmen NRG2Fly, die Flughäfen Münster Osnabrück und Twente sowie die IHK Nord Westfalen. Diese interdisziplinäre Kooperation bündelt umfassende Kompetenzen aus Forschung, Industrie und angewandter Entwicklung, um ein zukunftsweisendes Produktkonzept umzusetzen.

Rolle des Instituts für Entrepreneurship und des REACH

Das Institut für Entrepreneurship der Universität Münster übernimmt im Projekt MOMO-C-eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung des Markteinstiegs des neuen Ladelösungskonzeptes. Mit fundiertem Know-how in den Bereichen ELSA-Analyse (ethische, rechtliche und soziale Aspekte) sowie der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle unterstützt das Institut den Weg von der reinen Forschung zur marktfähigen Anwendung. Die Anbindung an das REACH – EUREGIO Start-up Center stärkt den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und legt damit den Grundstein für eine erfolgreiche Kommerzialisierung der Technologie. „Die Beteiligung unseres Instituts und die enge Verzahnung mit dem REACH ermöglichen die Entwicklung zukunftsweisender und nachhaltiger Geschäftsmodelle für mobile Ladelösungen – ein entscheidender Schritt, um den Weg in eine vollständig elektrifizierte und umweltfreundliche Mobilitätslandschaft zu ebnen“, betont Prof. Dr. David Bendig.

Ausblick: Impulsgeber für regionale und internationale Innovationskraft

Mit der Entwicklung des MOMO-C-Prototypen wird nicht nur eine Lücke in der bestehenden Ladeinfrastruktur geschlossen, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Emissionsreduktion und zum Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft geleistet. Die geplanten Marktanalysen und Markteintrittsstrategien sollen sicherstellen, dass die Vielseitigkeit des MOMO-C Konzepts – von der Versorgung elektrischer Flugzeuge bis hin zu flexiblen Lösungen für den öffentlichen Sektor – auch langfristig marktfähig bleibt. Das Projekt steht beispielhaft für innovativen und intelligenten wirtschaftlichen Wandel in der Euregio und setzt gleichzeitig ein starkes Zeichen für internationale Zusammenarbeit. Durch die Bündelung von Expertenwissen aus Forschung, Wirtschaft und Gründungsberatung wird die Euregio weiter zum Vorreiter für batteriebasierte Innovationen und zukunftsorientierte Mobilitätslösungen.

Das Projekt läuft bis Frühjahr 2029 und wird mit 3.894.817 € gefördert. Davon kommen 1.661.981 € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Darüber hinaus leisten die Interreg-Partner, bestehend aus dem Ministerie van Economische Zaken, dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW sowie den Provinzen Gelderland und Overijssel, eine Kofinanzierung in Höhe von 712.278 Euro. Ferner beteiligen sich die Projektpartner mit einem Eigenanteil in Höhe von 1.520.558 €.

Weitere Informationen zum Projekt MOMO-C und zu aktuellen Entwicklungen im Bereich mobiler Ladelösungen finden Sie fortlaufend im Newsbereich des REACH EUREGIO – Start-up Centers und der EUREGIO.

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