Hoher Besuch in Hüttenheim: Bundesverkehrsminister Volker Wissing und NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart verschaffen sich einen Überblick über das geplante Wasserstoff-Zentrum.
Die riesige, 18.000 m² große Halle auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) in Duisburg-Hüttenheim steht fast komplett leer. Nur ab und zu werden für die Hochöfen neue Elektroden geholt, die dort lagern. Aber die kommen demnächst auch woanders hin. Dann ist hier Platz für das geplante Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff (TIW), das ein Konsortium aus Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Verbänden und Unternehmen plant.
Jetzt war die Halle allerdings voller Leben, denn Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart kamen mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten, um sich einen Eindruck von dem geplanten Wasserstoffstandort zu machen. Hier soll in absehbarer Zeit die Verkehrswende beschleunigt werden, denn Wasserstoffantriebe versprechen, den Transportsektor umweltfreundlicher zu machen. Zudem bietet die Wasserstoffwirtschaft Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung im Ruhrgebiet.
„Hier wollen wir zukünftig die Produktentwicklung brennstoffzellenbasierter Antriebssysteme für den Straßen-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehr von der Idee bis zur Anwendung vorantreiben“, erläuterte Wasserstoff-Wissenschaftler Joachim Jungsbluth vom Duisburger Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) den Ministern und Abgeordneten. Am Standort in Duisburg-Hüttenheim sollen dazu die Möglichkeiten geschaffen werden, Tests und Prüfungen durchzuführen, an Standardisierungen und Normierungen zu arbeiten und Fachleute aus- und weiterzubilden. Land und Bund haben dafür Fördermittel in Höhe von 110 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
TIW – Verkehrswende, Strukturwandel, Technologieregion
Mit den insgesamt vier Innovations- und Technologiezentren für Wasserstoff (ITZ) setzt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eine Maßnahme der Nationalen Wasserstoffstrategie um. Die ITZ sollen eine Entwicklungs-, Forschungs- und Testumgebung insbesondere für Startups, Gründer sowie kleine und mittelständische Unternehmen schaffen. Zulieferer, Hersteller und Entwickler von Wasserstofftechnologien für den Mobilitätssektor werden so neue Leistungen zur Verfügung gestellt, die in Europa einzigartig sind. Im internationalen Kontext werden die ITZ zudem einen Beitrag dazu leisten, technische Regelwerke und Normen für eine standardisierte Wasserstoffantriebstechnik und Infrastruktur zu entwickeln.
Bereits Ende 2021 wurde die Entscheidung über die funktionale Aufteilung der Aufgaben des ITZ an den vier Standorten getroffen. Das ITZ West (TIW Duisburg) soll, wenn die Finanzierung steht, vorrangig Druckgaswasserstoff-Anwendungen bei landgebundenen Verkehrsträgern und Binnenschiffen untersuchen. Es fokussiert sich dabei auf die Bereiche Innovationsunterstützung, Regulation, Codes & Standards, Aus- und Weiterbildungskonzepte sowie Prüfung und Zertifizierung insbesondere für KMU und Startups. Forschung und Testung findet an Satelliten-Standorten des TIW statt. Weitere ITZ-Standorte sind Chemnitz, Pfeffenhausen in Bayern und Hamburg/Bremen/Bremerhaven/Stade.
Quelle: ZBT
Forschung, Klimaneutrale Luftfahrt, Politik, Projekte/Entwicklung