DLR und NLR wollen zukünftig noch enger zusammenarbeiten

Am 13. Oktober 2022 kamen die Vorstände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Niederländischen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (NLR) zu einer gemeinsamen Managementkonferenz in Marknesse/Niederlande zusammen. Aus diesem Anlass bekräftigten die beiden Partner den Wert und die Kontinuität der bereits seit 50 Jahren bestehenden vielfältigen Zusammenarbeit und erklärten zukünftig noch stärker zu kooperieren. Dafür wurden drei Absichtserklärungen zu den Themen unbemannte Luftfahrzeugsysteme, Lifecycle-Engineering und Kreislaufwirtschaft sowie elektrisches Fliegen unterzeichnet. Ein besonderes Zeichen der zukünftig noch engeren Zusammenarbeit wird die gegenseitige Nutzung der Nationalen Erprobungszentren für unbemannte Lufttfahrtsysteme beider Länder sein. Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, DLR-Vorstandsvorsitzende und Michel Peters, NLR-Generaldirektor äußerten sich in einer gemeinsamen Erklärung dazu:

„Diese drei Initiativen werden zusammen mit der engen Zusammenarbeit in den Bereichen Flugerprobung und Verteidigung unsere Bemühungen auf die nächste Stufe heben. Wir sind entschlossen, gemeinsam Fortschritte bei zahlreichen Forschungsthemen zu erzielen, die für eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Gesellschaft bedeutend sind. Die jahrzehntelange fruchtbare und dauerhafte Zusammenarbeit zwischen dem DLR und dem NLR hat gemeinsame Initiativen hervorgebracht, die die europäische und globale Luftfahrt geprägt haben, wie die gemeinsamen deutsch-niederländischen Windkanäle (DNW) und die Gründung der europäischen Forschungsallianz AT-One im Bereich Air Traffic Management (ATM). Durch unsere enge Zusammenarbeit beispielsweise mit einem gemeinsamen Büro in Brüssel und anderen umfangreichen bilateralen Projekten, können wir Wirkung durch Synergieeffekte erzielen.

Mittels gemeinsamer Elemente in den neuen Strategien unserer Organisationen bestätigen wir, dass wir unsere Zusammenarbeit verstärken. Durch neue Initiativen in den Bereichen unbemannte Luftfahrtsysteme, elektrisches Fliegen sowie Lifecycle Engineering und Kreislaufwirtschaft erweitern wir die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den heute unterzeichneten Absichtserklärungen. Darüber hinaus wollen DLR und NLR nicht nur die Digitalisierung des Luftverkehrs vorantreiben und die Luftfahrt nachhaltig gestalten. Eine sichere Gesellschaft ist ein gemeinsames und vorrangiges Ziel, das keiner von uns isoliert angehen kann. Daher ist eine bessere Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung nicht nur sinnvoll, sondern wir sehen sie als unsere gemeinsame Verantwortung.

Die drängenden und komplexen Herausforderungen von heute erfordern eine koordinierte Anstrengung, die die Rolle der Forschungseinrichtungen im europäischen Ökosystem stärkt und alle zu weiteren Schritten anspornt. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese dauerhafte Partnerschaft einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leisten kann.“

Konkret wollen NLR und DLR im Bereich der unbemannten Luftfahrzeugsysteme (UAS) zukünftig die länderübergreifende Zusammenarbeit ihrer Testzentren in Marknesse und Cochstedt ausbauen, wobei die technische Ausstattung für eine gegenseitige Nutzung harmonisiert wird. Zudem nehmen die Partner unter der Überschrift „Lifecycle-Engineering und Kreislaufwirtschaft“ (LCE) gemeinsame Forschungsanstrengungen für eine stärkere nachhaltige Ausrichtung des Luftverkehrssystems in den Blick. Dabei soll in der gemeinsamen Forschungsarbeit die gesamte Entwicklungs- und Laufzeit von Produkten inklusive des Recyclings am Ende des Lebenszyklus betrachtet und neue Lösungen erarbeitet werden. Unter der Überschrift „Perfect e-flight“ sind gemeinsame Entwicklungen im Bereich elektrisches Fliegen geplant, wobei die Partner insbesondere die Aspekte Tanks und Bodeninfrastruktur für Wasserstoff sowie den Brennstoffzellenantrieb in den Blick nehmen. Ein Ziel sind grenzüberschreitende Testflüge zwischen NLR und DLR-Standorten.

Quelle: https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2022/04/20221013_dlr-und-nlr-wollen-zukuenftig-noch-enger-zusammenarbeiten.html