Ministerin Neubaur: Innovationen aus unserem Land können weltweit Wirkung entfalten – zum Wohle von Mensch und Umwelt

Ein neues Satelliten-Projekt aus Nordrhein-Westfalen soll helfen, unsere Umwelt besser zu schützen, die Landwirtschaft zu unterstützen und bei Katastrophen schneller zu reagieren. Das Projekt „DIEGOSat“ wird von der Ruhr-Universität Bochum zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt. 

Die Idee: Ein spezieller Wärmebild-Sensor, der ursprünglich für die Raumstation ISS entworfen wurde, kann Wärme auf der Erde messen – zum Beispiel, wie trocken der Boden ist oder wo sich ein Waldbrand ausbreitet. Diese Informationen sind besonders hilfreich bei der Früherkennung von Dürre, Bränden oder Ernteausfällen. Die Landesregierung finanziert die Durchführung einer Machbarkeitsstudie mit rund 300.000 Euro. Ziel ist, die Realisierung des Satellitensystems inklusive der Errichtung eines Kontroll- und Auswertungszentrums in Nordrhein-Westfalen, das die Position des Raumfahrt-Ökosystems in NRW als nationaler und internationaler Standort für zivile Erdbeobachtung weiter festigen würde.

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Ob Klimakrise, Dürresommer oder wachsende Anforderungen an unsere Landwirtschaft – wir brauchen präzise, aktuelle Daten, um gezielt und rechtzeitig reagieren zu können. Genau hier setzt DIEGOSat an: Der Satellit kann uns helfen, Umweltveränderungen schneller zu erkennen, Risiken frühzeitig zu benennen und damit Leben, Ernten und Infrastruktur besser zu schützen. Gleichzeitig stärkt dieses Projekt die Forschung, schafft neue Chancen für unsere Hightech-Wirtschaft und zeigt, was möglich ist, wenn Wissenschaft, Industrie und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen. NRW beweist mit DIEGOSat: Innovationen aus Nordrhein-Westfalen können weltweit Wirkung entfalten – zum Wohle von Mensch und Umwelt.“

Der Satellit DIEGOSat soll mit bis zu drei Überflügen täglich über Deutschland einen nahezu kontinuierlichen Datenfluss ermöglichen. Dies eröffnet neue Chancen, etwa für eine präzise Überwachung von Vegetationen, Trockenheit oder Wasserbedarf in der Landwirtschaft sowie eine frühzeitige Erkennung und Analyse von Bränden. Darüber hinaus leistet das Projekt einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz, indem es Daten zur Minderung von Dürre- und Ernteausfällen liefert, gezielte Anpassungsstrategien an den Klimawandel ermöglicht und wichtige Datenlücken in der Erdbeobachtung schließt. Die Anwendungen reichen von Umweltmonitoring (zum Beispiel Messung der Verdunstung von Waldflächen oder der Wasseroberflächentemperatur) über Sicherheit und Katastrophenschutz bis hin zu Wettervorhersage, Stadtplanung und Gesundheit. 

Hintergrund zur Machbarkeitsstudie: 

Die nun begonnene Machbarkeitsstudie ist ein erster Schritt, um das Gesamtvorhaben zu realisieren. Sie umfasst eine präzise Definition der Projektziele, des Kostenrahmens, der technischen Anforderungen und der geplanten Datenprodukte. Besonderes Augenmerk liegt auf einer engen Zusammenarbeit mit potenziellen Nutzerinnen und Nutzern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sollen Anforderungen systematisch erfasst und priorisiert werden. Bei erfolgreichem Abschluss eröffnet sich die Möglichkeit einer Bundesförderung für den Bau des Satelliten sowie die Errichtung eines Kontroll- und Auswertungszentrums in Nordrhein-Westfalen.

© Abbildung: ASTROFEIN / viSales

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen